#podcastgedöns
Podcasts sind ja quasi die Selfpublisher unter den Radiosendungen und in aller Munde. Auf Spotify und Co. werden wir überschüttet mit Content, für jeden Geschmack oder Wunsch lässt sich dort etwas passendes finden, um unser Hirn zu füttern oder unseren Geist zu berieseln.
Ich bin ein großer Fan von Podcasts und höre sehr viele und das ausgiebig. Je nach Tagesverfassung und eigentlicher Tätigkeit kann ich die Wahl der auditiven Begleitung meiner Laune anpassen. Herrlich! Hocke ich im dunklen Büro vor meinem Monitor, gleichsam vertieft in die Monotonie von Faltenkorrekturen an Mensch und Faser und meiner Gefühlswelt, lausche ich gerne den unterschiedlichsten Interviewformaten. Ich mag es, wenn Menschen aus ihrem Leben erzählen, uns einen Einblick gewähren, wie sie ticken und erzählen, warum sie tun, was sie tun. Ist der Tag ein blöder, meine Laune pflegebedürftig, begleiten mich eher Musikpodcasts. Die Geschichte der Band, die besten Alben, die Ausschnitte verschiedener Songs sorgen dafür, dass meine Motivation steigt - oder ganz abstürzt, wenn das Schicksal der Musiker tragisch endet.
Genauso gerne höre ich aber Formate, die aus unterhaltsamen Dialogen der Podcaster bestehen. Die sich über Aktuelles, Vergangenes, Erlebtes unterhalten und sich auch mal über die Welt aufregen - oder freuen. Aus diesem Grund hat es mich besonders gefreut, dass ich letzte Woche von den drei Jungs von “DOWN TO DORF” eingeladen wurde, um in ihrem Podcast etwas über mein Buch “unfairbindlich?” zu erzählen und mit ihnen über Dating zu sprechen. Darüber wie es ist, ein Buch zu schreiben und was das alles mit sich bringt.
“DOWN TO DORF” - das sind Sebastian Smid, Robert Sakowski und Marcin Sakowski. Ihren Podcast gibt es seit einem Jahr. Drei Jungs, die alle aus dem gleichen Dorf stammen, mittlerweile verstreuter leben, aber nach wie vor miteinander sind. Ich verfolge ihren Podcast schon länger. Die Mischung aus Ernsthaftigkeit, aktuellen Themen, banalen Blödsinnigkeiten, früheren gemeinsamen Erlebnissen ist sehr unterhaltsam. In Phasen zutiefst albern, der Humor mitunter bissig, aber immer intelligent. Manchmal erwische ich mich dabei, miterzählen zu wollen. Ihr Intro, für welches jede Woche ein anderer verantwortlich ist, wird immer ausgefeilter. Sie scheinen sich fast miteinander zu battlen, zur Freude der daraus entstehenden kreativen und super lustigen Einfälle. Und spätestens seitdem das “Coronavirus” mit zugedröhnter Helium-Stimme zögernd zugab, nicht gerne über das Impfen zu sprechen, bin ich ihren Intros verfallen.
Letzten Mittwoch fuhr ich dann zur Aufnahme zu einem der Jungs, Robert Sakowski, die anderen beiden waren zugeschaltet - in Bild - und natürlich Ton.
Ich hab noch nie an so etwas teilgenommen, bin absoluter Laie in jeder Form von Interview oder vergleichbaren Dialogen, die später für jeden Menschen zugänglich gemacht werden. Dementsprechend war ich ziemlich nervös und hatte Angst, es zu verkacken. Aber auch erwartungsvoll aufgeregt. Bei Robert angekommen, sprachen wir kurz über den Ablauf und er (und das Glas Wein) schafften es, meine Angst in Vorfreude zu verwandeln.
Nach einer kurzen Einweisung ins Equipment und einem kleinen Vorgespräch mit allen Jungs ging es dann los. Das Intro sollte diesmal in Anlehnung an das Fernsehformat “Herzblatt” aus vergangenen Tagen sein. Susi fragte Emma, wer der drei Kandidaten denn nun ihr Herzblatt sein sollte und fasste sie in alt bekannter, lustig, wirrer Weise zusammen. Ich schrieb den Text, Robert und ich sprachen ein und wurden später in der Post vertont. Ich finde es wirklich lustig und gelungen.
Wie von Robert prophezeit, vergaß ich bereits nach kurzer Zeit die Aufnahme und schnell fühlte ich mich inmitten eines locker, lustigen Gesprächs mit alten Bekannten. Die Jungs machten es mir wirklich leicht, waren interessiert und wissensdurstig, was ich über mein Buch, seine Entstehung und natürlich über meine Erfahrungen beim Onlinedating zu erzählen hatte. Fragten nach Hürden und Schwierigkeiten einer Erstautorin, nach den krassesten Erlebnissen in meiner Datingzeit und waren neugierig wie ihre Geschlechtsgenossen sich online so präsentieren. Die Zeit verging schnell. Fast zu schnell.
Herauskam ein fast zweistündiger Podcast, in dem viel gelacht wurde, in dem die Jungs über meine Erlebnisse gestaunt haben und eigene Gedanken und Erfahrungen einbrachten. In dem ich mich immer wohler und wohler gefühlt habe und am Ende noch einen Auszug aus einem Kapitel vorlesen durfte. Danke Jungs! Danke für einen tollen Abend und ich hoffe euer Podcast startet richtig durch!
Wer ihn gerne hören möchte. Anbei der link zu Spotify.